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Beitrag vom 30.07.2010
Kat Frankie - The Dance of A Stranger Heart
Claire Horst
Melancholisch und geheimnisvoll wie der Titel klingt das gesamte Album der seit 2004 in Berlin lebenden Australierin. Kat Frankie zählt zu den wichtigsten VertreterInnen der Berliner Singer-...
... Songwriter-Szene, und "The Dance of A Stranger Heart" beweist, dass sie diesen Status verdient hat.
Die Herzen ihrer Fans werden ebenso tanzen wie die der "Fremden", die von ihr noch nie gehört haben, denn Kat Frankies Songs berühren in ihrer Emotionalität. Ums Herz geht es irgendwie immer in diesen Liedern, umso tiefer muss man sich in sie hineinfallen lassen, den Pathos und Weltschmerz zulassen, den sie ausdrücken. Tanzen lässt Kat Frankie ihr Herz und das der ZuhörerInnen zu verschiedenen Melodien. Mal drückt sie eine tiefe Melancholie aus (ohne jedoch in Sentimentalität zu versinken), dann wieder vermittelt ihre Stimme tiefe Entspannung.
Gleich der Opener, "The Saint", zeigt diese Vielseitigkeit, denn leise gezupfte Gitarren und ein gehauchtes "Don´t Wanna Fight" versprechen eine Ruhe, die der Name des Songs wieder in Frage stellt - eine Heilige, wer will das schon sein? Ein wenig wird man an PJ Harvey erinnert in den mutigeren Phasen des Albums, auch wenn Kat Frankie es ruhiger angehen lässt als die britische Songwriterin.
Seufzen und schmachten kann Frankie, wie sie im sechs Minuten langen "People" eindrucksvoll beweist, einem eindringlichen Song über die Langeweile auf dem Land und den Wunsch, ihr zu entkommen. Nur ein Klavier braucht sie zur Begleitung und ein wenig Hall auf der Stimme, die umso sehnsuchtsvoller klingt. In Stücken wie "Cards", das auf umfassendere Instrumentierung setzt, wird diese Intensität fast zu viel. Auf der Lauer scheint die Sängerin da zu liegen, baut eine aufgeladene Atmosphäre auf und lässt die Sätze im Raum verhallen.
Und es geht auch erdiger. "The Wild One" mit seiner durchdringenden Gitarre versetzt die Zuhörerin im Geiste in eine der Berliner Strandbars, Zigarette in der Hand, oder gleich auf ein Pferd, dem Sonnenuntergang entgegenreitend. Nur wenige Titel fallen ab, wie das zu schmalzige "San Antonio".
Der Abschlusstrack dieses Albums, "The Faint-Hearted Ones" war bereits "Darsteller" eines Berlinale-Films. Der Dokumentarfilm "BerlinSongs" von Uli Schueppels lief 2007. Er porträtierte einige Neuberliner MusikerInnen und enthielt neben weiteren Titeln auch diesen Song.
AVIVA-Tipp: Berlin kann nicht nur Punk und Minimal Techno, das beweist die lebendige (Anti)Folkszene der Stadt. "The Dance of A Stranger Heart" ist solider Folk-Pop, berührend und stellenweise wunderschön. Bleiben einige Titel etwas belanglos, gewinnen andere beim Wiederhören an Intensität. Ein Album für RomantikerInnen, MelancholikerInnen und WeltschmerzpatientInnen.
Kat Frankie
The Dance of A Stranger Heart
Label: Zellephan
Vertrieb: Broken Silence
VÖ 03. September 2010
Kat Frankie im Netz:
www.katfrankie.com
www.myspace.com/soundslikekatfrankie
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